Das Bild und die Rolle von Sportvereinen befinden sich im Wandel. Sport und Bewegung haben in Deutschland einen hohen Stellenwert und können weit mehr als nur Gesundheit fördern. Denn gemeinsames Sporttreiben trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei, fördert die Sozialkompetenz und verbessert langfristig die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität. Umso wichtiger ist es, als Sportverein in der wirkungsorientierten Projektarbeit tätig zu sein und als relevanter Sozialakteur in der eigenen Stadt wahrgenommen zu werden.
Mit ALBA BERLIN als Umsetzungspartner verfolgen wir ein gemeinsames Ziel: Wir wollen insbesondere Kinder aus sozial herausfordernden Lebenslagen in unserer Region gute Zugänge in ein aktives und gesundes Leben ermöglichen. Dazu arbeiten wir zusammen mit anderen Standorten an einer Idee und einheitlich unter der Initiative SPORT VERNETZT, um deutschlandweit nachhaltig sozialraumorientierte Bewegungsstrukturen zu schaffen und allen Kindern – unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status – Zugänge in den Sport und zu niedrigschwelligen Bewegungsangeboten zu ermöglichen.
Konkret geschieht das durch den Aufbau von Netzwerkstrukturen zwischen Sportvereinen, Kitas, Grundschulen, der Kommune und weiteren lokalen Akteur:innen in definierten Sozialräumen. Diese Strukturen sollen gemeinsam wirken und so insbesondere sozialbenachteiligte Kinder durch zusätzliche hochwertige Bewegungsangebote erreichen. Über die Anwendung des sozialraumorientierten Sportkonzepts werden bereits bei uns im Stadtteil Wesertor wöchentlich über 250 Kinder und in der Nordstadt sowie im Forstfeld und Rothenditmold jeweils knapp 100 Kinder in Bewegung gebracht. Ab 2024 startete das Angebot auch in den Stadtteilen Waldau und Oberzwehren. Unsere Erfahrungen und die unseres Umsetzungspartners bilden die Grundlage für das vorgelegte Konzept.
Eine Förderung würde unserem Projektvorhaben in Kassel ein enormes Auftriebspotential bieten. Zum einen, da angelegte Strukturen durch neue geförderte Bewegungsangebote mit Leben gefüllt werden können. Zum anderen können bereits bestehende Angebote verstetigt und nachhaltige Kooperationen aufgebaut werden. Die Fokussierung auf die oben genannten Sozialräume ergibt sich durch die besondere Bedarfslage. Denn die aufsuchenden Bewegungsangebote finden dort statt, wo niedrigschwellige Zugänge zu Bewegung fehlen. Entscheidende Kriterien für die Wahl des Gebiets sind Daten der Sozialraumanalyse wie z.B. SGB II-Bezug, Bevölkerungsdichte, Migrationshintergrund oder die Anzahl der Kinder unter 10 Jahren, die im Vergleich zum gesamten Stadtgebiet überdurchschnittlich hoch sind. Hier werden insbesondere Quartiere aus dem bundesweiten Programm der Städtebauförderung "Sozialer
Zusammenhalt" berücksichtigt.