Fachtag „Begegnung im Pakt für den Nachmittag – Vielfalt erleben!“

Teaserbild TeilnehmerInnen im PlenumEin Bericht von Christa Ment

 Am Samstag, den 30. April 2016 öffneten sich ab 9:00 Uhr die Tore der Fasanenhofschule in Kassel und zahlreiche Lehrkräfte, Erzieher und Erzieherinnen, Sozialpädagogen und -pädagoginnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalverwaltung sowie Elternverterterinnen und -vertreter betraten erwartungsvoll und gut gelaunt das Gebäude.„Begegnung im Pakt für den Nachmittag – Vielfalt erleben!“ war das Motto des Fachtags, der an diesem Tag stattfand und an dem etwa 160 Personen teilgenahmen. Er war aus dem Kasseler Netzwerk der Schulen und Horte und Kooperationspartner im Pakt für den Nachmittag sowie den Profil III-Grundschulen mit assoziierten Horten entwickelt und gestaltet worden. Die Federführung in der Organisation und Durchführung lag bei der Stadt Kassel mit dem Team „Sozialarbeit an Grundschulstandorten“ in Kooperation mit der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen.

Im Sinne des Dialogs zwischen den Institutionen wurde mit diesem Fachtag eine Plattform geschaffen, um das generierte Wissen aus der Gestaltung des „Ganztags an Grundschulstandorten“ in gemeinsamer Verantwortung von Schule und Jugendhilfe plastisch zu präsentieren, im Netzwerk zu teilen und einen Einblick in die vielfältigen Themen rund um den Pakt für den Nachmittag zur gewähren. Unter den Fragestellungen: „Worauf sind Sie vor Ort besonders stolz?“ „Was gelingt hervorragend?“ aber auch „Wo scheitern gute Lösungen vor Ort an gegebenen Strukturen?“ hatten Lehrkräfte, Sozialarbeit an Grundschulstandorten, Erzieherinnen und Erzieher an den Standorten im Pakt für den Nachmittag und die Schulen im Profil III überlegt, was sie am Fachtag gerne präsentieren und diskutieren möchten. Auch die Kooperationspartner vor Ort waren eingeladen, sich am Fachtag aktiv einzubringen. Die Resonanz war beeindruckend.

Gabi Broszat, die Schulleiterin der Fasanenhofschule, und Monika Kaschlaw, die Leiterin des „Horts Fasanenhofschule“, übernahmen als Gastgeberinnen um 9:30 Uhr die Begrüßung der Teilnehmenden. Wolf Schwarz vom Hessischen Kultusministerium und Anne Janz, Dezernentin für Jugend, Schule, Frauen und Gesundheit, eröffneten die Veranstaltung im Dialog. Sie nahmen Stellung zu den Fragen der Moderatorin Anja Stiel aus Köln: „Welche Erfahrungen möchten Sie den Kindern heute mit dem Pakt für den Nachmittag ermöglichen?“ und „Was würden Sie heute gerne lernen bzw. erfahren?“.

„Ich freue mich, einen direkten Einblick zu erhalten jenseits meines Schreibtischs“ und „Hilft das, wofür wir kämpfen – der gemeinsam gestaltete Ganztag – wirklich in Bezug auf Chancengerechtigkeit und lässt es sich belegen?“ antwortete Frau Janz spontan. Herr Schwarz freute sich auf viele Gespräche und Anregungen und bot ein „offenes Ohr“ für Hinweise zur Verbesserung seitens des Kultusministeriums an.

Im Impulsvortrag „Gelingensbedingungen für den offenen Ganztag in gemeinsamer Verantwortung der Professionen“ zeigte Christa Ment, verantwortlich für die Koordination Pakt für den Nachmittag bei der Stadt Kassel, auf, welche Faktoren unter anderem in Kassel maßgeblich dazu beigetragen hatten, dass sich Grundschulen wie Horte gemeinsam auf den Weg begeben hatten. In Kooperation hatten sie ein qualitativ hochwertiges und auf den Standort zugeschnittenes Konzept für die Familien und vor allem für die Kinder entwickelt und umgesetzt. Mit den Ergebnissen zeigten sich die Ganztagsstandorte an diesem Fachtag.

Vierzehn Workshops wurden angeboten von klassischen Themen aus dem Alltag wie „Lernzeiten statt Hausaufgaben“ und „Freiräume und Beziehung in der offenen Arbeit mit Kindern“ bis hin zu Angeboten durch lokale Kooperationspartner wie „Jugendrotkreuz und Schule – Kinder helfen Kindern“ und „Als Lernbegleitung gemeinsam mit den Kindern auf Forschungs- und Entdeckungsreise gehen“ vom Haus der kleinen Forscher. Das Programm war so vielfältig wie der Ganztag selbst. Auch die „Ganztagsmesse“ – den offenen Bereich am Fachtag – nutzten Viele, um brennende Themen zu thematisieren, zum Beispiel „Personaleinsatz im Freizeitbereich des Ganztags“ oder „Fairplay beim Fußball“, oder um Best Practice wie zum Beispiel „Einführung der Erstklässer“; „Klassenganztag“, „Mensaregeln“ darzustellen.

Die übergreifende Ebene mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Kassel, des Hessischen Kultusministeriums sowie des Staatlichen Schulamts Kassel nahm die Gelegenheit war, den Pakt für den Nachmittag aus Sicht der Praxis kennenzulernen und zeigte sich offen für Gespräche. Den Abschluss bildete ein Fishbowl zu „Gute Qualität im Ganztag“, an dem Akteure aus Politik und Praxis miteinander ins Gespräch kommen konnten.

Mit Kaffee und Kuchen um 14:30 Uhr klang der Tag früh genug aus, um das restliche Wochenende zur Erholung zu nutzen. Die Rückmeldungen waren positiv:

„Der Tag ist schnell vergangen.“
„Es war abwechslungsreich.“
„Die Themen waren spannend..“
„Wir konnten uns austauschen“
„Die Atmosphäre war gut – und das an einem Samstag!“

Der besondere Charme eines Fachtags „aus dem Netzwerk für das Netzwerk“ lag sicherlich daran, dass die Impulse relativ leicht in die eigene Praxis übertragen werden konnten und die Gespräche einen Nutzen brachten für die direkte Kooperation vor Ort. Die multiprofessionelle Zusammensetzung war wieder spannend – für die Kasseler Akteure ist das jedoch schon keine Besonderheit mehr. 

Weitere Informationen:

Ankündigung
Flyer
Workshops


Autorin: Christa Ment, Stadt Kassel
Foto: Gunild Schulz-Gade
Datum: 02.06.2016

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