Workshop 1:
Gemeinsam Ganztagsschule gestalten: Multiprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Eine gute Kooperation von Schule und Betreuungseinrichtung erfordert ein hohes Maß an Selbstverständnis für die Qualität der eigenen Arbeit als ErzieherIn und pädagogische Fachkraft. Durch die multiprofessionelle Verzahnung im Ganztag entsteht ein ganzheitlicher Blick auf das Kind.
Im Workshop erarbeiten die TeilnehmerInnen folgende Themen:
– Im Spannungsfeld vielseitiger Erwartungen: Eigene Rolle und Selbstverständnis der Arbeit
– Kooperationsmöglichkeiten, Maßnahmen zur Verzahnung von Betreuung und Schule.
Carola Humpe, Ganztagskoordinatorin
Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim
Workshop 2:
Standing entwickeln: Umgang mit herausfordernden Situationen im Schulalltag
Alle in Schule tätigen Personen stehen als Mensch extrem im Fokus. Schüler/-innen reiben sich an uns, testen unsere Grenzen aus und suchen nach Orientierung. Dabei kommt es nicht selten zu Situationen, die uns – trotz all unserer Erfahrung – heraus- und manchmal sogar überfordern.
In diesem Workshop erfahren Sie in vielen praktischen Übungen, wie man natürliche Autorität entwickeln und mit schwierigen Situationen im schulischen Kontext professionell und gelassen umgehen kann – und das gleich am nächsten Unterrichtstag.
Claudia Rehder, Lehrerin und freiberuflicher Coach
Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach
Workshop 3:
Gewaltfreie Kommunikation in der Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Der Unterricht in DaZ-Klassen stellt eine große Herausforderung für Lehrkräfte dar: äußerst heterogene Lerngruppen, geflüchtete Kinder und Jugendliche mit traumatisierenden Erfahrungen und Verhaltensweisen, die mitunter befremden. Diese Arbeit kann ermüden, frustrieren und wütend machen – sowohl die Lehrkräfte als auch die Lernenden. Ein großes Potenzial zur Deeskalation von Konfliktsituationen bietet die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. In diesem Workshop lernen die Teilnehmer/-innen die 4-Schritte-Methode kennen, durch die ein empathischer Umgang mit sich selbst und mit anderen möglich wird. Wir arbeiten selbstreflexiv und praxisbezogen.
Nikola Poitzmann, Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache in InteA-Klassen, Gewaltpräventive und demokratiepädagogische Beraterin
Workshop 4:
Rechtlicher Rahmen und Wege zur Handlungssicherheit in der Ganztagsschule
Der Workshop behandelt Fragen und Vorgaben des Schul- und Dienstrechtes im Zusammenhang mit der Umsetzung von Ganztagskonzepten. Die Herausforderungen für Schule und Lehrkräfte in der täglichen Praxis werden thematisiert – insbesondere auch in Bezug zur Ganztagsrichtlinie.
Kooperationsformen und damit zusammenhängende Rechtsfragen (z.B. Honorar- bzw. Dienstleistungsverträge) können erläutert werden.
Erhard Zammert, Schulleiter einer Integrierten Gesamtschule und Dezernent im Staatlichen Schulamt Kassel a.D.
Workshop 5:
Um- und Neubau von Ganztagsschulen am Beispiel der Gesamtschule Melsungen
Im Austausch mit den Teilnehmenden werden im Workshop die räumlichen und funktionalen Anforderungen eines Lehr- und Schulbetriebs im Ganztagesmodus diskutiert. Der Referent zeigt Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen am Beispiel der Gesamtschule Melsungen auf. Dort sind neben modernen Klassenräumen transparente Projektunterrichtsflächen, eine Mediothek sowie multifunktionelle Räume für den Ganztag entstanden. Die differenzierte Gestaltung erlaubt langfristig eine vielfältige und flexible Nutzung für verschiedene Unterrichtsformen. Der klassische Frontalunterricht ist ebenso möglich wie ein offener Projektunterricht mit Arbeitsgruppen. Transparente, extrovertierte Klassenräume werden ergänzt durch offene Projektflächen, fest installierte Arbeitsflächen und Sitznischen in den Fluren.
Prof. Philipp Krebs, Architekt (foundation 5+ architekten BDA), mitverantwortlich für die Konzeption und die Umsetzung des o.g. Projektes
Workshop 6:
Bewegungsfördernde Didaktik – Modelle guter Praxis für den Unterricht
Welche Bedeutung möchten Lehrkräfte oder Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der Bewegung in Lernprozessen auf der Basis von Erkenntnissen und guten Erfahrungen geben? Welche Lehr- und Lernqualität entsteht durch einen bewegenden Unterricht? Und was heißt es, Lernende durch Bewegungsimpulse „aufzurichten“ anstatt zu unterrichten? Mit erprobten gehirnaktivierenden Übungs- und Spielideen stehen didaktisch-methodische Entscheidungen im Mittelpunkt des Workshops, die unmittelbar zur Bereicherung des Unterrichts beitragen können.
Alexander Jordan, Leiter
„Zentrale Fortbildung für Sportlehrkräfte“ (ZFS), Kassel
Workshop 7:
Das iPad – ein neues Werkzeug für ein altes, preisgekröntes pädagogisches Konzept
Im Workshop wird zunächst das pädagogische Konzept der IGS Göttingen-Geismar vorgestellt, nach dem wir seit über 40 Jahren arbeiten und das 2011 den Hauptpreis des Deutschen Schulpreises erhalten hat. Es zeichnet sich durch konsequente Teamarbeit auf allen Ebenen und eine Vertrauens- und Partizipationskultur aus.
Seit 2014 arbeiten wir ab Jahrgang 8 mit elternfinanzierten iPads. Im zweiten Schritt wird aufgezeigt, wie diese Arbeit das Konzept des kooperativen Lernens unterstützt und Lernprozesse auf ein höheres Niveau bringt.
Wolfgang Vogelsaenger, Schulleiter & Schüler/-innen
IGS Göttingen
Workshop 8:
NATÜRLICH - SPIELEND - LERNEN: Der Pakt für den Nachmittag an der Carl-Orff-Schule
Im Workshop wird die Organisationsstruktur des Pakts für den Nachmittag an der Carl-Orff-Schule Fehlheim, einer kleinen Grundschule mit 100 Kindern, dargestellt und beispielhaft aus dem Alltag berichtet. Die Schule arbeitet im Ganztag mit dem größt möglichen Anteil an Lehrerstunden. Profilschwerpunkte und kompetenzorientiertes Unterrichten bilden den inhaltlichen Rahmen für die gemeinsam verbrachte Lern- und Lebenszeit.
Christine Marx, Schulleiterin
Carl-Orff-Schule Fehlheim
Workshop 9:
Rhythmisierter Ganztag im Profil 2 an der Georg-August-Zinn-Schule
In diesem Workshop wird der Weg der Umstrukturierung an der Georg-August-Zinn-Schule in Kassel zu einer Ganztagsschule mit Nachmittagsunterricht an drei Schultagen innerhalb des Profils 2 skizziert. Ein Schwerpunkt der Änderungen liegt auf der Verbesserung der Lernbedingungen der Schülerinnen und Schülern und der Förderung ihres eigenständigen Lernens. Die Referentin stellt das Konzept der Lernbüros, des Faches „Kulturelle Bildung“ und des Projekts „Herausforderung“ vor – ein Austausch über Beispiele ist der eigenen Praxis ist dabei erwünscht.
Anke Scholz, Lehrerin und Stufenleiterin 5-7
Georg-August-Zinn-Schule Kassel
Workshop 10:
Ganztagsschule im Profil 3 gestalten – Die Blücherschule in Wiesbaden
Die Blücherschule ist eine teilgebundene Ganztagsgrundschule. Die Schule hat „Soziales Lernen“ als eigene Lernform, in der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen mit den Kindern arbeiten, eingeführt. Anstelle von Zwischenzeugnissen gibt es halbjährliche Lerngespräche mit den Schülerinnen und Schülern in Anwesenheit der Eltern, in denen sich die Kinder selbst einschätzen und in denen jeweils gemeinsame Lernzielvereinbarungen getroffen werden. Zu Beginn jedes Tages gibt es eine viertelstündige informelle Dienstbesprechung, auf der kurz und knapp Informationen weitergegeben und ausgetauscht werden können.
Monika Frickhofen, Schulleiterin
Blücherschule Wiesbaden