Die Fortbildungsveranstaltung „Das Aufgabenprofil von Ganztagskoordinatorinnen und Ganztagskoordinatoren für Grundschulen im PfdN “ unter der Leitung von Ionka Senger wurde in den letzten Jahren mehrfach in Nordhessen von der SAG angeboten und dort stets gut angenommen. Im Januar 2021 fand die Veranstaltung wegen Corona zum ersten Mal in Form eines Online-Seminars statt.
16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Lahn-Dill-Kreis hatten sich angemeldet und eingeloggt, so dass die Veranstaltung komplett ausgebucht war. Das Fazit war sehr positiv. Sowohl inhaltlich als auch mit Blick auf die Technik (Big Blue Button) war die Fortbildung ein voller Erfolg, alle haben viel mitgenommen.
Ionka Senger begann mit einem ersten Input, in dem die Aufgaben und die Rolle der Ganztagskoordinatorin bzw. des -koordinators differenziert erläutert wurden. Kern der Aufgabe der Ganztagskoordination ist es, die Fäden in der Hand zu haben: u.a. das Raum- und Zeitmanagement zu organisieren, die Personalentwicklung zu pflegen, die Qualität der Angebote im Blick zu haben („Wird wirklich realisiert, was wir uns vorgenommen haben?“) und den Teamgedanken zu stärken. Ausführlich ging es um die Gestaltungsmöglichkeiten dieser Aufgabe, ihre Schlüsselrolle für die Schulentwicklung, bei der aber an jeder Schule unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden.
Zentral für einen gelingenden Ganztag ist die gute Kommunikation mit allen Akteuren: dem Übungsleiter des örtlichen Vereins, der Lehrkraft, den päd. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Eltern, dem Hausmeister und natürlich den Schülerinnen und Schülern. Hier wurden die jeweiligen Perspektiven und Interessen dieser Akteure im Einzelnen so dargestellt („Wer will alles etwas von Ihnen?“), dass man auch einmal schmunzeln musste. An diesem Punkt wurden typische Schwierigkeiten und Konfliktfelder der Ganztagskoordination in den Blick genommen. Hier, so Ionka Senger, kann das Ziel nicht sein, zu versuchen, diese gänzlich zu vermeiden, sondern sich der Konfliktfelder bewusst zu sein, sie sachlich einordnen zu können und dadurch professionelle Distanz zu gewinnen. Ionka Senger gab keine Rezepte, sie stärkte vielmehr die Feldkenntnis und Kompetenz der Ganztagskoordinatorinnen und -koordinatoren, die ja Anlaufstelle für alle Beteiligten sind. Die Veranstaltung richtete sich sowohl an Ganztagskoordinatorinnen und Ganztagskoordinatoren, die bereits Erfahrung gesammelt haben, als auch an solche, deren Schule den Antrag auf Aufnahme in den PfdN kürzlich gestellt hat und sich in der Vorbereitungsphase befindet. Methodisch ist die Veranstaltung ein Mix aus Input und intensivem Austausch in Gruppenräumen.
Eine Online-Veranstaltung kann die unmittelbare Begegnung natürlich nicht ganz ersetzen. Dennoch erwies sich das Online-Format für dieses Seminar als erstaunlich selbstverständlich und passend. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer blieben während der gesamten Veranstaltung dabei. Dies lag sicherlich an Ionka Sengers Input, aber auch der Online-Austausch in den Gruppenräumen war sehr lebhaft und konstruktiv. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten dort ihre bisherigen Erfahrungen - durch drei Leitfragen strukturiert - aus und reflektierten sie gemeinsam. Die methodischen Wechsel und der gute Input ließen die Zeit im Nu vergehen.
Im laufenden Kalenderjahr wird die Veranstaltung auch in den südlichen Schulamtsbezirken Hessens angeboten werden. Möglich und durchaus erwünscht ist es, dass sich aus dieser Veranstaltung ein Netzwerk regionaler Ganztagskoordinatorinnen und –koordinatoren im PfdN entwickelt. Frau Senger betonte, dass dieser Austausch überaus hilfreich und entlastend sei und gar nicht unterschätzt werden könne.
Ph. v. Gierke (SAG)