Projekte und Maßnahmen zur Umstellung auf einen gesundheitsförderlicheren und nachhaltigeren Speiseplan in Kantinen und Großküchen

Im Oktober 2020 wurde die hessische Ernährungsstrategie von Ministerin Priska Hinz vorgestellt. Einen ihrer Schwerpunkte richtet die Ernährungsstrategie auf die Umstellung auf einen gesundheitsförderlicheren und nachhaltigeren und damit die Umwelt und das Klima schonenderen Speiseplan in Kantinen und Großküchen. Aktuell (Stand Juni 2021) befinden sich dazu drei konkrete Projekte und Maßnahmen des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in der Umsetzung:


1. Netzwerk „100 KlimaKantinen“

Hessenweit engagieren sich bereits heute zahlreiche Einrichtungen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Dieses Engagement möchte das Umweltministerium gezielt unterstützen und mit dem Netzwerk „100 KlimaKantinen“ Raum für einen Informations- und Erfahrungsaustausch bieten.

Eine Mitgliedschaft ist für private und öffentliche Kantinen, Mensen und Betriebsrestaurants möglich. Voraussetzung ist, dass acht Maßnahmen aus einem Maßnahmenkatalog umgesetzt werden. „Im Netzwerk der „100 KlimaKantinen“ können zum Beispiel Großküchen Mitglied werden, die regionale und ökologischen Speisen auf den Tisch bringen, auf die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Verpackungsmüll achten und das Angebot an Fleischgerichten reduzieren.

Die „100 KlimaKantinen“ können gegenseitig voneinander lernen, sie werden Vorbild für andere Einrichtungen der Gemeinschaftsgastronomie sein und sie werden mit ihrer Teilnahme den Gästen zeigen können, dass bei ihnen eine klimabewusste Ernährung gelebt wird.

Nähere Informationen zum Programm, Maßnahmenkatalog und Anmeldung unter:

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2. Beratungsangebot für Kantinen und Großküchen

Um eine Großküche klimafreundlich umzustellen, bedarf es teilweise einer sehr individuellen Anpassung komplexer Abläufe wie des Wareneinkaufs, der Warenlogistik bzw. -lagerung oder der Erstellung angepasster Speisepläne. Wenn große Veränderungen der betrieblichen Organisation und Logistik zu mehr Nachhaltigkeit anstehen, brauchen gerade kleine und mittlere Kantinen Unterstützung durch externe Expertise.

An diesem Punkt setzt das vom Hessischen Umweltministerium geförderte Beratungsangebot für Kantinen und Großküchen an – dieses ist für die Küchen kostenlos. Interessierte Unternehmen können sich dazu an die Vernetzungsstellen der Ökomodell-Regionen bei der MGH GUTES AUS HESSEN GmbH (E-Mail: oekomodell-land@gutes-aus-hessen.de) wenden.

Mehr Informationen zur Teilnahme zum Beratungsangebot für Kantinen und Großküchen des Hessischen Umweltministeriums unter:

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3. Leitfaden „Hessisch Bio für die Großküche“

Kantinenbetreiberinnen und Kantinenbetreiber, die ihren Betrieb zur „KlimaKantine“ machen möchten, erhalten Hilfestellung vom Land. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Kantine ist der Einsatz von Produkten in Bio-Qualität aus der Region. Um Kantinen bei dieser Umstellung zu unterstützen, wurde der Leitfaden „Hessisch Bio für die Großküche“ entwickelt, der Tipps und Hinweise gibt. Die Broschüre wird vom Land gefördert und vom Forschungsinstitut für den biologischen Landbau (FiBL) herausgegeben.

Der Leitfaden zeigt anhand vieler praktischer Beispiele, wie man bio und regional zusammenbringt. Er geht unter anderem auf wichtige Fragen der Beschaffung, Lagerung oder Kostenkalkulation ein, die im Zuge der Erhöhung des Anteils von bio oder bio-regionalen Produkten in Großküchen auftauchen. Angesprochen werden auch die notwendigen Schritte hin zur Bio-Zertifizierung eines Betriebes. Auch Kantinen, die ihre Rezepturen entsprechend optimieren möchten, erhalten hilfreiche Empfehlungen. Der Praxisleitfaden steht allen Interessierten kostenfrei als Download zur Verfügung:

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