Partizipation von Eltern

Schule und Eltern können ihre Verantwortung gegenüber den Kindern nur gemeinsam durch vertrauensvolle Zusammenarbeit erfüllen. Elternpartizipation betrifft nicht nur traditionelle Bereiche der Elternmitwirkung, wie beispielsweise die Organisation von Schulfesten, Unterstützung bei Ausflügen oder Renovierung von Klassenräumen.

Elternpartizipation bedeutet vor allem auch die Mitwirkung an der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dabei ist es entscheidend, dass Lehrkräfte und Eltern in einem aktiven Dialog, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen, stehen, um gemeinsam etwas für den Lernerfolg und die Entwicklung der Kinder zu tun. Bildungs- und Erziehungspartnerschaften zwischen Eltern und Schule bedeuten auch, dass beide Seiten sich gleichberechtigt gegenüberstehen und gemeinsame Ziele verfolgen. Besonderer Achtsamkeit und Unterstützung bedarf der Aufbau von Bildungspartnerschaften mit Eltern mit Migrationshintergrund. Die aktive Einbindung von Eltern bietet auch erweiterte Möglichkeiten zur Gestaltung des Ganztagsschulbetriebs.

Wir bieten Ihnen auch Beratung, Unterstützung und Weiterbildungsangebote, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.

Wie erfolgreiche Elternpartizipation beispielhaft in Hessen funktioniert, erfahren Sie hier:

Hessische Good Practice Schulen/Referenzschulen:

Referenzschule für Elternpartizipation - IGS Schillerschule in Offenbach
Referenzschule für Partizipation - Theodor-Heuss-Schule in Baunatal

Berichte, "good practice"-Beispiele und Links:

FilmCoverBildeaser  Bericht und Dokumentation zur Informationsveranstaltung für Eltern zum Thema „Lernzeiten statt Hausaufgaben“
02. November 2013 in Frankfurt am Main
Bericht und Dokumentation

FilmCoverBild Film Elternpartizipation: "Gemeinsam mehr bewegen! Erfolgreiche Elternbeteiligung an der Schillerschule Offenbach"
Film "Elternpartizipation" (FLV, 2011, 14:14 Min.), Ein Film von Lukas Hellbrügge und Noël Krää, Herausgeberin: Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen

Eine Bedarfserhebung der Stadt Baunatal
"Eltern wünschen sich flexible und spontane Angebote" Befragt wurden fast 1700 Eltern, über Workshops waren 104 Schüler/innen einbezogen. Beteiligt waren die beiden weiterführenden Schulen, eine Förderschule sowie 7 Grundschulen.

3. Fachtagung zur Elternpartizipation „Gemeinsam Verantwortung übernehmen – Eltern gestalten kulturelle Vielfalt in der Schule“
19. September 2009 am Schuldorf Bergstraße
"Es muss ein Gegenseitig-Geben sein!"

Elan „Eltern schulen aktive Eltern“

Elan ist ein Fortbildungsprogramm für Elternbeiräte und aktive Eltern. In Kooperation mit dem Landeselternbeirat von Hessen entstand das ELAN-Projekt, um Eltern die Information und Unterstützung zu geben, die sie bei der Umsetzung ihrer Mitwirkungsrechte benötigen. Ein weiteres Ziel von ELAN ist die Verbesserung der schulischen Kommunikation und Kooperation aller an der Schule beteiligten Gruppen. Erfahrene Elternvertreterinnen und Elternvertreter wurden in mehreren Fortbildungen qualifiziert, damit sie ihr Wissen und ihre Erfahrung an andere Eltern weitergeben können. Das Kursangebot enthält Themen wie „Elternrecht und Elternmitwirkung“, „Der gelungene Elternabend“, „Erfolgreiche Zusammenarbeit in der Schule“ und „Erziehungsvereinbarungen“. Die Seminare sind kostenfrei.
Weitere Informationen zum ELAN-Projekt
Kontakt per Email

Das Beispiel der Mornewegschule, Integrierte Gesamtschule in Darmstadt: Homepage der Mornewegschule


Entwicklung des Schulprogramms
Eltern sind an der Entwicklung des Schulprogramms und an der Entwicklung einer demokratischen Schulkultur beteiligt In Arbeitsgruppen bestehend aus Eltern, Lehrern und Schulleitung werden gemeinsam Schulkonzepte entwickelt. Möglichkeit dafür bieten z. B. Pädagogische Tage oder auch Schulkonferenzen: Lehrer, Eltern und Schüler entwickeln Schule gemeinsam und entscheiden gemeinsam. Die entwickelten Konzepte werden durch den Elternbeirat in den jeweiligen Klassen vorgestellt. Eltern nehmen an der Schulentwicklungsplanung teil. In der Mornewegschule in Darmstadt zum Beispiel setzten sich die Eltern für die Einführung des Klassenrats ein. Die Schüler haben nun ein mal in der Woche die Möglichkeit ihre wichtigen Anliegen in der Klassengemeinschaft selbst zu moderieren. In der Wilhelmschule in Offenbach wurde beispielsweise gemeinsam mit den Eltern ein Schulentwicklungsplan aufgestellt und in Ordnern bzw. auf CD-Rom festgehalten.

Homepage der IGS Kelsterbach
Homepage der Schillerschule, IGS in Offenbach
Kontakt per Email zur Wilhelmschule, Grundschule in Offenbach
Homepage der Josef-von-Eichendorff-Schule, Kooperative Gesamtschule in Kassel
Homepage der Mornewegschule, IGS in Darmstadt
Homepage der Grundschule Gießen-West


Integrationslotsinnen - Wilhelmschule, Grundschule in Offenbach

Die Integrationslotsinnen stellen einen Pool von etwa zwölf bis fünfzehn Eltern dar mit unterschiedlichen Muttersprachen. Zweck dieses interkulturellen Elternprojektes ist es Eltern mit Migrationshintergrund aktiv in das Schulgeschehen einzubinden. Die Integrationslotsinnen organisieren muttersprachliche Veranstaltungen und dolmetschen bei Elterngesprächen. Bei allen Veranstaltungen der Schule sind die Integrationslotsinnen anwesend und übersetzen, falls nötig. Zur Einschulung der neuen Schüler werden sie allen Eltern vorgestellt. Ein kontinuierlicher Kontaktaufbau bzw. Kontaktpflege, sowie die Unterstützung der Eltern ist angestrebt. Kontakt per Email


Das Müttercafé - Wilhelmschule, Grundschule in Offenbach

Das Müttercafé ist ein Projekt der interkulturellen Elternarbeit. Es wurde gegründet, um die Einbindung von Müttern mit Migrationshintergrund zu erleichtern. Besonders wichtig ist die Unterstützung der Mütter, da diese oftmals über ein sehr geringes institutionelles Vorwissen verfügen, innerfamiliär aber bei schulischen Bildungserfolgen ihrer Kinder eine wichtige Rolle spielen können. Die Treffen und Informationsveranstaltungen werden mehrsprachig angeboten. Themen der Veranstaltungen sind neben Einführungen in das deutsche Schulsystem besonders Themen, die es den Eltern ermöglichen den Schulerfolg ihrer Kinder aktiv zu unterstützen und zu fördern. Das Müttercafé ist auch Anlaufpunkt des Lehrerkollegiums, um den Kontakt mit Eltern mit Migrationshintergrund zu suchen. Kontakt per Email


Projekt Cafeteria - Josef-von-Eichendorff-Schule, Kooperative Gesamtschule Kassel

Die Cafeteria wurde von Eltern gegründet und wird von Eltern finanziert. Die Schüler haben die Möglichkeit dort kostenfrei zu essen. Um 7:30 Uhr können die Kinder dort ein Frühstück bekommen, wenn sie zuhause nicht die Möglichkeit dazu hatten. 

Homepage der Josef-von-Eichendorff-Schule


JUMINA- Junge Migranten in Ausbildung - Schillerschule, IGS in Offenbach

JUMINA ist ein Projekt zur Förderung der Ausbildungsbeteiligung und der Berufsorientierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Es startete am 1. September 2005 unter der Leitung des CGIL (Centro di Cultura e Formazione)-Bildungswerk e.V. in Kooperation mit der Stadt Offenbach. Ziel dieses Projektes ist es die Schülerinnen und Schüler gleich im Anschluss an einen erfolgten Schulabschluss in eine Ausbildung überzuleiten und die Partnerschaft zwischen Schule, Eltern und Betrieben intensiv zu unterstützen. Das Staatliche Schulamt stellt dafür zwei Lehrkräfte zur Verfügung, die direkt in der Schule mit den Schülern arbeiten, um sie auf eine Ausbildung vorzubereiten. Innovativ an diesem Projekt ist, dass eine Migrantenorganisation, in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt und den städtischen Einrichtungen, die Koordination übernommen hat.

Homepage der Schillerschule in Offenbach


KOMM – Beratungsstelle

Ziel von KOMM ist es, den Schülern, Eltern und Lehrern an der Schule in schwierigen Situationen Unterstützung zu geben. Eltern wenden sich an die Beratungsstelle, wenn sie z. B. die Hausaufgabensituation mit ihrem Kind als sehr schwierig erleben, wenn ihre Kinder im Klassenverband unglücklich sind oder wenn sie Unterstützung bei dem Übergang zu einer weiterführenden Schule suchen. Im Bedarfsfall wird an Hilfsangebote in der näheren Umgebung vermittelt. Eltern werden unterstützt und begleitet im Dialog mit Schule, Behörden etc. Die Beratungsstelle unterliegt der Schweigepflicht. Komm arbeitet an der Schnittstelle zwischen Schule und Jugendhilfe. Die Dienst- und Fachaufsicht liegt beim Christliches Jugendwerk Deutschland e.V. als freier Träger. Homepage von KOMM
Das Beispiel der Mornewegschule, Integrierte Gesamtschule in Darmstadt: Homepage der Mornewegschule


Erziehungsvereinbarungen

Gemeinsam ausgehandelte Erziehungvereinbarungen sollen Eltern und Schüler stärker in die Erziehungsarbeit einbinden. Grundlage ist die Erkenntnis, dass nur durch die Mitwirkung von Eltern und Schülern die erzieherische Arbeit der Schule gelingen kann. Die Schul- bzw. Erziehungsvereinbarungen werden von Lehrern, Eltern und Schülern gemeinsam erarbeitet und von allen Beteiligten unterschrieben. Alle Beteiligten sagen zu, sich an vereinbarte Regeln zu halten. Ziel der Vereinbarungen ist der Wunsch nach Verbindlichkeit im Umgang miteinander, klare Übereinkünfte bzw. Absprachen und gegenseitige Anerkennung. Ein wichtiger Lernprozess für alle ist das aushandeln von Regeln und Pflichten, die Klärung der Übernahme von Verantwortung und die Akzeptanz von Verboten. Solche freiwilligen aber verbindlichen Absprachen werden in Form einer Erziehungsvereinbarung schriftlich festgehalten. Die Vereinbarungen bilden eine Plattform auf der Eltern, Lehrer und Schüler miteinander ins Gespräch kommen. Sie können ihr eigenes Handeln und das der anderen prüfen um Konflikte konstruktiv auszutragen und Entscheidungen zu treffen. 

Homepage der Mornewegschule, IGS in Darmstadt
Homepage der Grundschule Gießen-West


„Mama lernt Deutsch - Papa auch“

Das Projekt „Mama lernt Deutsch – Papa auch“ ist Teil eines Gesamtprojekts, das Eltern ausländischer Herkunft besser vorbereiten soll, die schulische und berufliche Integration ihrer Kinder zu unterstützen.
In den Kursen lernen die Eltern die Aufgaben der Schule besser kennen. Sie werden darüber informiert, was die Schule von Schülerinnen, Schülern und Eltern erwartet. Somit wird die Kooperation zwischen Schule und Eltern gestärkt und den Eltern werden bessere Partizipationsmöglichkeiten eröffnet.

Modellprojekt Mama lernt Deutsch – Papa auch

Das Beispiel der Mornewegschule, Integrierte Gesamtschule in Darmstadt: Homepage der Mornewegschule


Mitteilungsheft - Mornewegschule, Integrierte Gesamtschule in Darmstadt

Das Mitteilungsheft dient zum kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen Eltern und Lehrern und wird verpflichtend geführt. Die Mitteilungen werden wechselseitig unterschrieben. Eltern und Lehrer haben hier die Möglichkeit Nachrichten zu hinterlassen, wenn sie beispielsweise ein Gespräch wünschen. Homepage der Mornewegschule


Elternzeitung - Wilhelmschule, Grundschule in Offenbach

Die Elternzeitung wird von Eltern gestaltet und für Eltern herausgegeben. Sie befasst sich mit aktuellen Themen der Schule und enthält wichtige Informationen. Kontakt per Email


Hausbesuche bei den Eltern - Grundschule Gießen-West

Bei Eltern, die sehr schwer einzubinden sind, bemühen sich die Lehrer um persönliche Kontakte und bieten auch Hausbesuche an. Individuelle Einzelgespräche mit den Eltern sind z. B. an der Grundschule Gießen-West üblich. Der Lehrer des muttersprachlichen türkischen Unterrichts übernimmt bei Elterngesprächen Dolmetscherfunktion falls notwendig oder von den Eltern gewünscht. Kontakt per Email