Anfang Juli trafen sich die hessischen Fachberaterinnen und Fachberater für den Ganztag in Weilburg zur Klausurtagung. Ganz oben auf der Tagesordnung standen der „Pakt für den Nachmittag“ (PfdN) sowie die Novellierung der Ganztagsschulrichtlinie und des Qualitätsrahmens für die Profile ganztägig arbeitender Schulen.
Am ersten Klausurtag nahmen auch Cornelia Lehr, Referatsleiterin Ganztag, und Ulrike Müller, Referentin für den PfdN im Hessischen Kultusministerium, an der Besprechung teil. Frau Lehr zufolge wird die novellierte Ganztagsschulrichtlinie, die sich gerade in der hausinternen Prüfung befinde, im Wesentlichen bestehen bleiben. Veränderungen gebe es vor allem durch die Integration des PfdN. Weiterhin seien Änderungen in der Ausgestaltung des Profils 3 geplant, die den Schulen mehr Spielraum in der Umsetzung ermöglichen sollen. Dies begrüßten die Fachberater/-innen ausdrücklich.
Frau Müller stellte die Entwicklung des PfdN mit Blick auf das kommende Schuljahr 2016/17 und darüber hinaus dar. In der Diskussion wurde deutlich, dass die Umsetzung des Pakts regional teilweise sehr unterschiedlich erfolgt und den Schulträgern und Kreiskommunen ein höherer – auch inhaltlicher – Einfluss zugestanden wird als bisher. Die Fachberatungen plädierten dafür, diesen gewünschten kooperativen Ansatz dahingehend im Blick zu behalten, dass die Einheitlichkeit des Landesprogramms deutlich sichtbar bleibe.
Im weiteren Verlauf der Tagung befassten sich die Teilnehmenden mit den spezifischen Gegebenheiten der Ganztagsgrundschule, mit dem Stand der GTS-Entwicklung in den einzelnen Schulamtsbereichen und mit Fragen der internen Organisation und Arbeitsteilung. Es wurde verabredet, sich möglichst zweimal jährlich zur Klausur zu treffen, um den Austausch und die Diskussion aktueller Entwicklungen zu vertiefen. Die nächste Tagung wird Ende November in Südhessen stattfinden.
Weitere Informationen:
Qualifizierung der Fachberatungen für Ganztagsschulen in Hessen
Autor: Jürgen Wrobel, Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen
Datum: 10.09.2016
© www.hessen.ganztaegig-lernen.de
Der Pakt für den Nachmittag ist ein Kooperationsprojekt. Vor Ort an den Schulen arbeiten Lehrkräfte mit Erzieherinnen und Erziehern an einem gemeinsamen Bildungs- und Betreuungsangebot zum Wohle der Kinder an einer Schule. Damit dies möglich wird, müssen auf anderer Ebene Grundlagen gelegt werden, pädagogische Konzepte auf juristische Machbarkeiten geprüft und strukturelle Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Hessen möchte diesen Prozess unterstützen, indem sie Vertreterinnen und Vertreter der Schulträger einlädt, gemeinsam zu diskutieren und sich auszutauschen.
Folgende Themen standen beim diesjährigen Austauschtreffen „Der Pakt für den Nachmittag – Konzepte und Praxis für Schulträger“ im Haus am Dom im Mittelpunkt: Welche Erfahrungen resultieren aus der Pilotphase des Paktes für den Nachmittag im Schuljahr 2015/16? Wie gelingt gute Netzwerkarbeit? Wie arbeiten Trägergesellschaften von Ganztags- und Betreuungsangeboten? Dazu waren als Expertinnen Ulrike Müller und Cornelia Lehr (HKM), Christa Ment (Stadt Kassel) und Britta Markloff (KiT GmbH, Hochtaunuskreis) eingeladen.
In drei Tischrunden diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 16 Schulträgern über die Einführung des Pakts, stellten Fragen an die Vertreterinnen des HKM und ließen sich informieren. Besonders für zukünftige Paktregionen waren die Erfahrungen aus der Pilotphase hilfreich, um die Gestaltung ihres Angebots angehen zu können.
Der seit 2014 jährlich stattfindende Austausch bietet Schulträgern die Möglichkeit, in einer Runde aus sachkundigen Expertinnen und Experten die Themen Ganztagsschule, Pakt für den Nachmittag und Kooperation mit dem Kultusministerium zu besprechen. Die Serviceagentur plant weitere Treffen, zu denen alle interessierten Vertreterinnen und Vertreter der Schulträger eingeladen sind.